Mitbestimmte Betriebe sind erfolgreicher

Betriebliche Mitbestimmung wirkt sich in den Unternehmen sehr positiv aus. Das haben zahlreiche empirische Studien ergeben.

Aktuell wird dies auch durch eine Studie des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Halle (IWH) belegt. In den Jahren 1998 bis 2016 wurden dazu jährlich Datensätze des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung von 15.000 bis 16.000 westdeutschen Betrieben mit mindestens 5 Beschäftigten ausgewertet.

Dass die deutsche Wirtschaft international durchaus wettbewerbsfähig sei, liege unter anderem an der Mitbestimmung. Betriebe mit Arbeitnehmervertretung seien im Schnitt produktiver und fahren größere Gewinne ein. Zudem zahlen sie höhere Löhne, was sie auch für Jobsuchende interessanter macht. Jobsuchende, die besonders leistungsfähig seien, können sich oftmals den Arbeitgeber aussuchen. Haben sie die Wahl, entscheiden sie sich häufig für Unternehmen mit Betriebsrat. Dort seien in der Regel die Arbeitsbedingungen attraktiver.

Mitbestimmung zahlt sich aber vor allem auch betriebswirtschaftlich aus. Die Informationsrechte ermöglichen es den Betriebsräten, die Angaben zur wirtschaftlichen und finanziellen Situation des Unternehmens zu überprüfen. Dadurch steige die Glaubwürdigkeit der von der Arbeitgeberseite gemachten Angaben und erleichtere die Kommunikation zwischen Management und Beschäftigten. Gleichzeitig trage der Beratungsanspruch bei der Änderung von Arbeitsprozessen dazu bei, Ängste bei der Einführung neuer Technologien abzubauen.

Das Mitbestimmungsrecht bei Kündigungen erschwere Entlassungen und habe daher ein Interesse an einer nachhaltigen Zusammenarbeit zur Folge – sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Arbeitnehmerseite.

Nicht zu vergessen, dass Betriebsräte das Management mit wichtigen Informationen zur Belegschaft versorgen. Als Sprachrohr der Belegschaft üben sie Kritik an Missständen und halten Beschäftigte davon ab, einfach den Arbeitsplatz zu wechseln.

In Prozentzahlen betrachtet, wirke sich Mitbestimmung folgendermaßen auf die Unternehmen aus:

(Quelle: Müller, Neuschäffer 2020, Hans Böckler Stiftung)

Das zeigt einmal mehr, dass nicht nur die Arbeitnehmer von einem starken Betriebsrat profitieren, sondern auch der Arbeitgeber.